Eine alte Scheune wird zum großzügigen Effizienzwohnhaus
Wie macht man aus einer alten Scheune aus dem Jahre 1900 einen modernen Wohnraum, …
… der nicht nur eine junge Familie, sondern gleich vier Generationen glücklich macht? Der mit modernster Energiespartechnik ausgestattet ist? Der Bestehendes bewahrt und zugleich spannende moderne Akzente setzt? Im kleinen Dorf Oehna nahe Niedergörsdorf im Landkreis Teltow-Fläming lässt sich das Kunststück bewundern.
Das Familienprojekt einer Mitarbeiterin von dBS Investment GmbH wurde im Jahr 2023 erfolgreich abgeschlossen. Da war die Idee schon 15 Jahre alt: “Baut doch die Scheune aus und zieht her”, hatte die Schwiegermutter gesagt. Doch so einfach war das nicht. Zwar gab es nichts mehr als Platz auf dem großen Hofgelände. Doch ‚Platz‘ gab es nirgendwo. Alle Räume des Hofes hatten schon irgendeine Funktion, eigentlich durfte nichts umgebaut werden. Denn: Wo sollte dann die Wäsche aufgehängt werden? Und wo sollten die Hühner hin?
Wie in Oehna geht es in vielen Altbauten. Man findet man die Spuren vergangener Generationen, ihre Dinge stehen noch da, ihre Anordnungen werden in Ehren gehalten, auch wenn sie schon viele Jahre tot sind.
Erst, als die Elterngeneration den Hof nicht mehr bewirtschaften mochte, nahm das Projekt langsam Formen an. Nicole Bednarczyk hatte Glück: Als Bauherrin und Mitarbeiterin von dBS wurde sie für ihr eigenes Wohn(traum)projekt jeden Freitag von der Arbeit freigestellt und konnte trotzdem immer auf die geballte Expertise zurückgreifen, die sich bei dBS und seinen Projektpartnern sammelt. In den dBS-Büros hängen ausgefuchste Prozesspläne, auf die die Mitarbeiter immer mal wieder einen Blick werfen. Denn jedes Bauvorhaben ist komplex, vor allem, wenn es im Bestand stattfindet. Damit alle Projektbeteiligten jederzeit wissen, was in welcher Reihenfolge zu tun ist und kein auch noch so kleiner Schritt vergessen wird. Denn das kann sich auf der Baustelle fatal auswirken. Oder es zeigt sich bei der abschließenden Kostenfeststellung.
In Oehna wurden zunächst einmal die Hühner umgesiedelt, bevor es losgehen konnte, denn der ehemalige Hühnerstall hatte über viele Jahre seinen Platz in der Scheune gefunden. Nun wohnen die Hühner im zum Stall ausgebauten ehemaligen Holzlager. Auch einige kleinere, ehemals landwirtschaftlich genutzten Gebäude mussten abgerissen werden.
Alle Anschlüsse für Wasser, Abwasser und Strom mussten komplett neu gelegt werden. Eine Regenwasserzisterne mit Überlauf und eine neue Zufahrt wurden gebaut, Geh- und Fahrwege wurden gepflastert, und zwei neue Terrassen hinter der Scheune geschaffen, Und wenn es draußen mal nicht so freundlich ist, sorgen eine an Erdsonden angeschlossene Wärmepumpe und eine PV-Anlage mit Batteriepufferung nach KfW-40 Standard [*korrekt so?] dafür, dass es auch drinnen warm und gemütlich bleibt.
Das Haus hat den heute bestmöglichen GEG-Nachweis erreicht: den ‚Energieeinsparnachweis EH 40EE‘ – nicht schlecht für eine ehemals zugige alte Scheune mit integriertem Hühner- und Pferdestall!
Das alles gab es natürlich nicht umsonst: Rund 750.000 Euro kostete der Umbau der Scheune.
Eine 75 m² große Einliegerwohnung konnte bei der Größe der Scheune ebenfalls realisiert werden und ist heute vermietet. Zunächst allerdings diente sie den Bauherren als kostensparendes Übergangsdomizil, solange nämlich im Rest der Scheune noch gebaut wurde.
Im September 2023 konnte die junge Familie schließlich ins Haupthaus einziehen – 13 Monate nach Baubeginn.
Ein stolze Leistung für eine realisierte Nettogeschossfläche von 367 Quadratmetern (inkl. Keller und Nebengelass)!
Ohne Eigenleistung von Familie und Freunden ging es jedoch nicht: Mindestens acht Großeinsätze mussten sie leisten. Dazu kamen die vielen kleinen Aktionen und Hilfsleistungen vieler großer und kleiner Helfer – wie es auf dem Land eben ist.
Beinahe wäre es auf den letzten Metern des Projekts doch noch zu einer Katastrophe gekommen: Da hatten die Starkregen des Sommers 2023 dazu geführt, dass Wasser durch die noch fehlenden Fenster in Keller und Technikraum des Scheunenhauses eindringen konnte.
Doch durch entsprechende Wasserumleitungs- und Abdichtungsmaßnahmen konnte der Keller wieder trocken gelegt werden und ist nun als Technikraum genutzt.
Ein echtes und unerwartetes Highlight des Projekts war die große Bereitschaft der vielen beteiligten Behörden und Unternehmen, ihren Teil dazu beizutragen, dass aus der Idee der Schwiegermutter eines der schönsten Wohnprojekte des Dorfes geworden ist.
Nun kommen vier Generationen in den Genuss des großzügigen Grundstücks von mehr als 3.500 m² in idyllischer Dorflage. Das großzügige neue Schlafzimmer auf dem ehemaligen Heuboden gibt einen beeindruckenden Blick auf die benachbarten Felder frei; aus dem Fenster des ebenfalls großzügig dimensionierten Wohn-Esszimmers lassen sich bequem die Sterne beobachten.
Auch die traditionelle Baustruktur des Dorfes blieb erhalten.
dBS-Geschäftsführer Matthias Sander kennt die Probleme derartiger Projekte: „Jedes Projekt ist einmalig. Jedes Haus gibt einem Aufgaben!“ Nicht selten sind es große Herausforderungen, auf die das Büro stößt. Oft wird dBS gerufen, wenn bereits erste Probleme aufgetaucht sind. Überhaupt ist jedes Bauen im Bestand mit einer Reihe von Risiken verbunden, oft stößt der Plan auf eine unerwartete Realität. Meist schon in der Planungsphase, doch spätestens, wenn es um das Aushandeln von Zeit- und Kostenplänen geht, kochen die Emotionen hoch.
Doch auch dann greifen die bewährten dBS-Prozesse.
Im Prinzip, davon ist Sander überzeugt, ist das Harvard-Prinzip des Verhandelns in seine Prozesse eingegossen. Er setzt auf Transparenz und Flexibilität, und auch auf eine gewisse Kompromissbereitschaft, denn trotz aller Schwierigkeiten muss jedes Projekt ja bis zum glücklichen Ende kommen.
Das zumindest ist der Anspruch der Prozesssteuerer von dBS-invest.